Das Ergebnis wird umso genauer, je besser das Gewicht bekannt ist. Bitte machen Sie eine Angabe:
- Gewichtsklasse laut Packung: ergibt ziemlich genaues Ergebnis
- Eidurchmesser in mm: ergibt genaueres Ergebnis
- Eigewicht in g: ergibt genauestes Ergebnis
Benötigte Angaben
Um Eier richtig zu kochen, braucht man viel Erfahrung und nach Möglichkeit stets gleich große Eier. Viel leichter geht es mit unserem Eirechner.
Anhand der folgenden Angaben wird die Kochdauer bestimmt:
- Gewünschtes Ergebnis
Hier wird ausgewählt, wie der Dotter nach dem Kochen beschaffen sein soll. Das Bild zeigt (von links nach rechts):
– flüssiger Dotter
– weicher Dotter
– hart gekochtes Ei - Höhe über dem Meer
Je höher man sich befindet, desto geringer ist die Siedetemperatur des Wassers. Während auf Seehöhe das Wasser bei 100 Grad kocht, beginnt es auf der Zugspitze (2962 m) schon bei 90 Grad zu kochen.
Da beim Eier-Kochen das Eiklar und der Dotter erwärmt werden sollen, spielt es eine wichtige Rolle, ob das Wasser 100 oder nur 90 Grad warm ist. - Eitemperatur
Der Aufbewahrungsort spielt eine wichtige Rolle auf die Temperatur im Ei. Bei Aufbewahrung im Kühlschrank beträgt sie üblicherweise 4 Grad, im Zimmer 20 Grad.
Eier, die im Kühlschrank aufbewahrt werden, müssen also deutlich länger gekocht werden. - Eigröße (Gewichtsklasse)
Nicht jedes Ei ist gleich groß und gleich schwer. Zum Berechnen der richtigen Kochlänge sollte man aber das Gewicht möglichst genau kennen.
Die Gewichtsklasse (S – klein, M – mittel, L – groß oder XL – sehr groß) ist in Deutschland auf der Packung abgedruckt. Die Tabelle zeigt den maßgeblichen Inhalt der Verordnung (EG) Nr. 589/2008, veröffentlicht im Amtsblatt der Europäischen Union.
- Eidurchmesser
Im Vergleich zur Gewichtsklasse ist der Eidurchmesser eine genauere Methode, um Größe und Gewicht präziser zu bestimmen. Um den Eidurchmesser zu bestimmen, einfach wie im Schaubild gezeigt den Durchmesser (nicht die Länge!) bestimmen. - Eigewicht
Mit dem Eigewicht lässt sich die genaueste Berechnung der benötigten Kochzeit durchführen.
Heute sind digitale Waagen in vielen Küchen präsent. Einfach das Ei darauf abwiegen.
Verwendete Formeln für Eirechner
Zwei Wissenschaftler haben in den vergangenen Jahren sich ausgiebig mit dem Problem der richtigen Kochdauer für Eier beschäftigt:
- Werner Gruber ist ein österreicher Physiker, der eine Formel basierend auf dem Eidurchmesser entwickelt hat.
- Charles Williams lehrt an der University of Exeter in Großbritannien und hat eine Formel basierend auf dem Eigewicht aufgestellt.
Für die Formeln werden die folgenden Variablen definiert:
- t = Zeit in Minuten
- d = Durchmesser des Eis in mm
- m = Gewicht des Eis in g
- Twasser = Siedetemperatur des Wassers
- Tstart = Temperatur des Eis vor Kochbeginn
- Tinnen = Temperatur des Eigelbs nach Kochvorgang
Durchmesser-Formel von Werner Gruber
Die Formel benutzt den Durchmesser des Eis, um die benötigte Zeit zu bestimmen. Gruber bietet leider keine ausführlichen Informationen über die Herleitung der Formel, hat aber seine Gedanken bei diesem Link veröffentlicht.
Während die Formel zu sehr guten Ergebnissen in Tests führt, benötigt man aber zur Anwendung eine Schieblehre oder sonstiges Messgerät, das den Eidurchmesser bestimmen kann. Leider gehören diese Messgeräte nicht zur Grundausstattung jeder Küche.
In jeder Küche gibt es aber eine Waage, und die modernen digitalen Exemplare können innerhalb von Sekunden das Gewicht eines Eies präzise abwiegen. Deshalb ist die auf dem Gewicht basierende Formel von Charles Williams in vielen Fällen oft praktikabler.
Gewichts-Formel von Charles Williams
Charles Williams veröffentlichte 1998 seine Formel als Antwort auf die New Scientist Magazine gestellte Frage „Gibt es eine Formel zur Berechnung der Kochzeit für ein weich gekochtes Ei basierend auf seinem Gewicht und seiner anfänglichen Temperatur?“.
Eine Zusammenfassung der Herleitung ist hier erhältlich. Es gibt dort auch ein PDF mit der detaillierten Herleitung.
Ein erster Kritikpunkt ist, dass Williams von einem homogenen Inneren ausgeht. Diese Vereinfachung ermöglicht eine mathematische Lösung, berücksichtigt aber nicht, dass Eiklar und Eigelb hinsichtlich Wärmekapazität und Anteilen im Ei sich erheblich unterscheiden.
Für Ergebnisse in Minuten hat Williams die Werte für L mit 0.517 (Eigelb) bzw. 0.450 (Eiklar) basierend auf Literaturstellen angegeben. Um einen Wert für die Formel zu bestimmen, haben wir diese beiden Werte mit den Masseanteilen von Eigelb (33%) und Eiklar (67%) gewichtet.
Ein zweiter Kritikpunkt ist, dass Williams das Ei als eine Kugel betrachtet. Richtigerweise handelt es sich aber um ein Ellipsoid (eine „eiförmige Kugel“). Dieser Körper erwärmt sich im Inneren schneller als eine Kugel. Deshalb kürzen wir die Ergebnisse der Williams-Formel um 10%.
Innentemperatur am Ende des Kochvorgangs
Beiden Formeln ist gemein, dass die Temperatur des Eigelbs nach Abschluss des Kochens einen wesentlichen Einfluss auf die Kochzeit hat.
In der Literatur finden sich viele, teilweise widersprechende Angaben, bei welcher Temperatur Eiklar und Eigelb (Dotter) fest bzw. hart werden. Dies liegt unter anderem daran, dass diese Temperaturen mit zunehmendem Alter niedriger werden.
Für unseren Eirechner verwenden wir die folgenden Werte, die für frische und bislang gut gekühlte Eier gelten:
- Flüssiger Dotter – 62 Grad
- Weicher Dotter – 67 Grad
- Hartes Ei – 82 Grad